„Last Epoch“ im Test: Das bessere „Diablo“? (2024)

„Last Epoch“ ist ein Action-RPG im Stil von „Diablo“.

Das Spiel „Last Epoch“ ist schon eine ganze Weile im Early Access verfügbar gewesen – ca. 5 Jahre, um genau zu sein. Doch inzwischen steht endlich die Version 1.0 stramm. Das ist zwar die offizielle Final, doch natürlich wird es weiterhin Updates geben. Was ist „Last Epoch“? Nun, hier handelt es sich um ein Hack-and-Slash ganz im Stil von z. B. „Diablo“ oder auch „Path of Exile“. Ich habe mir das Spiel für euch einmal angeschaut.„Last Epoch“ im Test: Das bessere „Diablo“? (2)

Aktuell gibt es „Last Epoch“ des Studios Eleventh Hour Games (EHG) nur für den PC. Ihr könnt es via Steam für 33,99 Euro erstehen. Es gibt aber auch kostspieligere Varianten mit zusätzlichem Klimbim. Bei Steam wird das Game von den Spielern gemischt bewertet, wobei hier auch die früheren Early-Access-Reviews eine zentrale Rolle spielen. Blickt man nur auf neuere Bewertungen, dann sind die Nutzer-Reviews „größtenteils positiv“.

Zu beachten ist, dass hinter „Last Epoch“ weder ein Gigant wie Activision Blizzard noch ein entsprechendes Budget steckt. Doch in der langen Early-Access-Phase hat das kleine Entwicklerteam viel getan, um das Action-RPG auf die Wünsche der Spieler hin zu optimieren. Es wird quasi der Versucht unternommen, das für Einsteiger einladende „Diablo IV“ mit der Komplexität eines „Path of Exile“ zu verknüpfen. Manchmal ist das gelungen und manchmal nicht.

„Last Epoch“ hat klare Stärken und Schwächen

So gibt es in „Last Epoch“ ein Skill-System, das war einfach zu verstehen ist, aber viel Flexibilität für kreative Builds bietet. Dabei wählt ihr zu Anfang aus fünf Charakterklassen, die sehr an „Diablo“ erinnern. Der Acolyte ist etwa das Pendant zum Necromancer, der Mage tut, was Magier so tun und Sentinel und Primalist sind für Neulinge geeignet, da sie kräftig draufhauen. Jede der fünf Klassen kann sich zu verschiedenen Stufen weiterentwickeln – so wird dann beispielsweise aus dem erwähnten Acolyte ein vollwertiger Necromancer oder auch ein Lich oder Warlock. Da habt ihr die Wahl.

So richtig falsch liegt ihr mit keiner der Charakterklassen, es kommt eben auf die Vorlieben an. Nach der ersten Abstimmung eures Charakters zieht es euch in die Fantasy-Welt von Eterra, in der ihr euch gegen dunkle Götter, mächtige Kreaturen, Zombies, Dämonen und Co. zur Wehr setzen müsst. Wie macht man das am besten? Klar, über die klassische Loot-Spirale: Ihr zimmert Monsterhorden ins Jenseits und sammelt die Hinterlassenschaften ein. Ab und an ist bessere Ausrüstung dabei oder wenigstens Gold und Heiltränke. Kram, den ihr nicht benötigt, verkauft ihr beim Händler und werdet nach und nach durchs Aufleveln, neue Skills und besseres Equipment zu einem mächtigen Helden.

Bis ihr als Singleplayer den Abspann der Story zu sehen bekommt, dauert es ca. 20 Stunden. Reicht euch das nicht, taucht ihr ins Endgame ein und versucht euren Charakter nochmals in ganz neue Sphären zu katapultieren. Dabei müsst ihr stellenweise etwas taktischer spielen als z. B. in „Diablo IV“, denn euer Mana für Zaubersprüche und Co. kann gar ins Minus rutschen. Das führt zu einem Abstand zwischen dem Einsatz eurer wertvollsten Fähigkeiten, mit denen ihr die Gegner nicht spammen könnt.

Schwache Story, taktische Kämpfe

Die Geschichte dreht sich dabei vorwiegend um Zeitreisen und Veränderungen, die ihr durch Manipulationen der Vergangenheit anstoßen könnt. Auch alternative Zeitlinien spielen eine Rolle. Dabei springt ihr zwischen verschiedenen Epochen der Welt von Eterra hin und her, um die ultimative Zerstörung eurer Heimatwelt zu verhindern. Klingt als Konzept durchaus spannend, ist aber in der Ausführung kaum der Rede wert. Die Story ist ein eher loser Leitfaden, um euch in unterschiedliche Gebiete zu bugsieren. Echte Spannung kommt nicht auf, zumal es keine Charaktere gibt, die einem wirklich ans Herz wachsen können. Seien wir jedoch ehrlich: Das macht auch ein „Diablo IV“ kaum besser.

Technisch ist „Last Epoch“ dabei nicht ganz auf der Höhe der Zeit, sieht aber durchaus attraktiv aus, zumal es schöne Partikeleffekte und teils recht bombastische Bosskämpfe gibt. Wie lange ihr bei diesem Titel verweilt, wird aber davon abhängen, wie viel Spaß ihr in solchen Action-RPGs nach dem Ende der Story noch habt. Wer z. B. auch in „Diablo IV“ der Ansicht ist, dass nach dem Durchspielen der Kampagne das eigentliche Spiel beginnt, kann sich hier über viele Möglichkeiten beim Endgame freuen. Wer wie ich eher einmal die Story durchspielt und dann zu einem anderen Game aus seinem langen Pile of Shame wechselt, könnte „Last Epoch“ schnell wieder vergessen.

Am meisten Spaß macht es hier mit seinem Charakter zu experimentieren, auch wenn schade ist, dass ihr Aussehen und Stimme nicht beeinflussen könnt. Dafür gibt es abseits der Hauptstory auch allerlei Sidequests, die gut unterhalten und teilweise mächtige, passive Buffs für euch freischalten. Aber auch die Loot gefällt mir gut, da man immer mal wieder Equipment mit kreativen Nebeneffekten findet. Das führt auch dazu, dass ich gerne von meinen ursprünglichen Plänen zur Charakteroptimierung abgewichen und mal was Neues ausprobiert habe.

Dabei ist „Last Epoch“ sehr großzügig: Wenn ihr sterbt, verliert ihr keinerlei Erfahrungspunkte und müsst auch nicht erst zu eurer Leiche rennen, um erneut eure Ausrüstung einzusammeln. Stattdessen taucht ihr direkt wieder dort auf, wo ihr das Zeitliche gesegnet habt. Das senkt zwar den Schwierigkeitsgrad, räumt aber viel Frust aus dem Weg. Unfair ist hingegen noch das Teleportationssystem: Wer z. B. einen Endgegner besiegt hat, sich fröhlich zur Stadt teleportiert, um Loot zu verscherbeln, und dann wieder auf Streife geht, erlebt direkt, wie der just besiegte Boss wieder auferstanden ist. Offenbar gilt hier gleiches Recht für alle, was das Abschütteln des Todes betrifft.

Mein Fazit zu „Last Epoch“

Die Entwickler wollen im Übrigen auch Geld mit Mikrotransaktionen verdienen, die aber nur kosmetische Gegenstände sind, von denen man sich komplett fernhalten kann, ohne Nachteile beim Gameplay zu erleben. Tolle Sache: Ihr könnt „Last Epoch“ im Gegensatz zu „Diablo IV“ auch in einem Offline-Modus spielen. Es gibt hier also keine erzwungene Shared World, in der euch plötzlich „Theodor Hampelfürst“ aus der Atmosphäre reißt.

Technisch liegt hier zudem ein sehr sauberes Spiel vor, das zwar kein Grafikwunder ist, aber in sich stimmig bleibt und auf meinem Gaming-PC mit einer GeForce RTX 4080 mit maximalen Settings in 4K bei 60 fps absolut rund läuft. Am Ende liegt hier also ein kleines aber feines Hack-and-Slash vor, dem man zwar anmerkt, dass es den Entwicklern noch ein wenig an Erfahrung fehlt, das aber eine willkommene Abwechslung zu anderen Genrevertretern darstellt.

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